Leben & Sterben in Süditalien - Beerdigungen bzw. Beisetzungen

Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich auch allen!

 

Heute gibt es mal wieder einen Beitrag zum Leben in Süditalien, wobei es in diesem Fall eher um das Sterben geht, es ist also ein nicht unbedingt fröhliches Thema. Da es jedoch zum Leben auch dazugehört, habe ich mich entschlossen, euch auch diesen Teil zu zeigen und zu erzählen, wie hier eine Beisetzung abläuft.

 

 

Hier in Süditalien ist es so, dass, wenn jemand verstorben ist, die Beisetzung innerhalb von 24 Stunden vorgenommen wird. Dabei gibt es natürlich auch Ausnahmen, wenn bspw. eine Person nicht dort, wo sie gestorben ist, beigesetzt werden wollte oder soll.

 

An dem Tag des Versterbens kommen Verwandte, Freunde und Bekannte zu dem Haus der verstorbenen Person und deren Angehörigen, einerseits um Abschied von der oder dem Toten zu nehmen, andererseits um den Hinterbliebenen zur Seite zu stehen und Trost zu spenden. Hierbei ist es üblich ein paar Lebensmittel oder sonstiges des alltäglichen Lebens mitzubringen um den Hinterbliebenen ein Stück weit unter die Arme zu greifen und um ihnen Zeit zu geben zu trauern.

 

Gleichzeitig werden überall im Ort Plakate aufgehängt um über den Tod der Person und Ort und Zeit der Trauermesse zu informieren.

 

Ganz wichtig ist auch die Totenwache, der oder die Verstorbene wird aufgebahrt und am nächsten Tag versammeln sich erneut die Verwandten, Freunde und Bekannte um gemeinsam den Toten von zu Hause bis zur Kirche im Trauerzug zu begleiten. Meist werden auf dem Weg Gebete gesprochen.

 

In der Kirche angekommen wird die Trauermesse zelebriert, wobei im Anschluss meist die engsten Angehörigen beim Altar Platz nehmen und die Besucher der Messe einzeln ihr Beileid bekunden. 

Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da teilweise sehr viele Menschen die Trauermesse besuchen. Es stellt einerseits eine Form von Respekt gegenüber dem Verstorbenen dar, aber auch gegenüber einem Angehörigen. Bspw. war es im Falle meines Mannes angebracht, dass er die Trauerfeier für die Tante seiner Exfreundin besuchte. An diesem Beispiel kann man sich vielleicht zum einen den Stellenwert einer Trauerfeier als auch die Menge an Personen, die solch eine Messe besuchen, vorstellen.

 

Anschließend wird der Sarg mit dem Toten zum Friedhof gebracht. Dabei ist es in Süditalien nicht üblich den Sarg zu beerdigen, sondern einzumauern. Einige Familien verfügen über eine Familiengruft, es gibt jedoch auch die Möglichkeit ein Grab von der Stadt zu bekommen.

 

Im Video zeige ich euch einmal ein paar der erwähnten Plakate und den Friedhof in Tropea, eine Trauermesse habe ich aus Respekt nicht mitgefilmt.

 

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, viele liebe Grüße,

 

eure Nicy:) 

 

 

 

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